PHYSIO-WISSEN
Unsere Atmung findet automatisch statt, in Phasen der Aufregung und Stress eher schnell und unkontrolliert. Meist lassen wir die Atmung einfach nur geschehen und verlernen wirklich tief „durchzulüften“ und das auch in Phasen der Ruhe. Um dies zu ändern klären wir doch folgende Fragen:
Wie sieht das Zwerchfell eigentlich aus?
Wie funktioniert es?
Wie wirkt sich ein schwaches Zwerchfell auf meine Gesundheit aus?
Wie kann ich lernen tief zu Atmen?
Das Zwerchfell besteht aus zwei Anteilen , einer Art Muskelplatte die in eine sehnige Kuppel übergeht. Im Inneren am Rippenbogen verlaufend bildet es die Abgrenzung zwischen Brust- und Bauchraum.
Das Zwerchfell hat dadurch Kontakt zu einigen Organen, oberhalb zum rechten/linken Lungenlappen, und dem Herzbeutel. Dieser ist mit dem sehnigen Zentrum verwachsen.
Unterhalb im Bauchraum besteht die Verbindung zur linken/rechten Niere, dem Magenfundus, der Milz und der rechten/linken Leber.
Durch verschieden Öffnungen im Zwerchfell verlaufen verschiedene Venen und Arterien wie die Vena cava inferior, nervale Srukturen wie auch Teile des Parasympathikus und Sympahtikus, der Oesophagus, Lymphgefäße.
Die Öffnungen befinden sich auf der Höhe vom Brustwirbelkörper 10 und zwischen Brustwirbelkörper 12/Lendenwirbelkörper 1.
Nerval wird das Zwerchfell vom Nervus phrenicus versorgt, dieser verlässt den Wirbelkanal auf Höhe vom vierten Halswirbel.
Durch die Anatomie des Zwerchfells wissen wir, dass dies ein großer Muskel ist der den Brustkorb( Thorax) vom Bauchraum (Abdomen) trennt. Desweiteren ist die Hauptaufgabe die Atmung und somit die Sauerstoffversorgung des Körpers. Bei der Einatmung zieht das Zwerchfell sich zusammen (Kontraktion) und erzeugt somit einen Unterdruck. Dieser drückt sie Bauchorgane in den Bauchraum und erzeugt dadurch mehr Platz für die Lungenflügel. So können die Lungenflügel sich vollständig mit neuem Sauerstoff vollsaugen. Bei der Ausatmung und der Entspannung des Zwerchfells werden die Lungenflügel wieder klein und die sauerstoffarme bzw kohlenstoffdioxidreiche Luft abgegeben.
Die Zwerchfellatmung wird auch als Bauchatmung bezeichnet, da sich durch die Kontrakion die Organe in den Bauchraum gedrückt werden und der Bauch sich vorwölbt. Dies kann man mit den Händen ertasten aber auch sehen.
Zwerchfellverspannungen bei Überlastung, die etwa durch Anstrengung im Sport, viel und lautem reden/lachen oder Singen aufreten können.
Ist das Zwerchfell nicht gut trainiert kann es zu Zwerchfellbrüchen (Hernien) kommen. Häufigste Bruchstelle ist die Durchtrittstelle der Speiseröhre. Dabei kann es auch zu Entzündungen und Schmerzen kommen. Entzündungen könne durch die Magensäure verursacht werden.
Ein häufiger Reflux (Aufstoßen von verdautem Essen) kann ebenfalls auch ein schwaches Zwerchfell sowie Verspannungen hinweisen.
Desweiteren zeigen neuste Studien, das durch tiefe Bauchatmung der Puls und auch der systolische Wert des Blutdrucks um 10mm/HG gesenkt werden kann.
Wie sie ihr Zwerchfell trainieren können sehen sie nächste Woche auf unserer Facebookseite unter den Übungen des Monats.
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Praxis für Physiotherapie
Björn König
Villenstraße 8
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